Pilgerreisen Italien Wander Blogs
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Paulo und sein Toupet (zwischen Sancepolcro und Assisi, Tag 4)
Der Ausgangspunkt der heutigen Wanderung liegt ausserhalb von Citta di Castello
und der Gasthausbesitzer Paulo bringt uns mit seinem kleinen Fiat dorthin.
Paulo ist etwas pummelig und hatte wahrscheinlich früher eine üppige Matte
rabenschwarzer Haare auf dem Kopf, die er aber nun durch künstliche ersetzte.
Wir quetschen uns in seinen Fiat und kämpfen uns den Berg hinauf, mit
quietschenden Reifen in den Kurven. Wir lehnen uns von links nach rechts, um
ein gewisses Gegengewicht zu schaffen und das Auto auf vier Rädern zu halten. Paulo
macht breit grinsend mit - genau so wie sein Toupet. Je mehr Kurven wir fahren,
desto schräger rutscht sein Haarteil. Wir lachen genauso laut wie die Reifen
durch die Haarnadelkurven des Kammes in Umbrien. Ti amo, mia bella Italia!
Etappe 2 Franziskusweg, Italien
Franz von Assisi und der Franziskusweg
Franz von Assisi
wurde 1181 in Assisi geboren und entpuppte sich bald als ein Junge mit
kosmischem Bewusstsein. Er war sehr spirituell und sah in der Meditation ein
Heilmittel gegen gequälte Seelen. Er liebte die Einfachheit und predigte nicht
nur Einfachheit und Losgelöstheit, er praktizierte sie auch. Er hatte nicht
viele Dinge und ging zu Fuß durch das Land und von und nach Assisi mitten durch
die Natur, die er verehrte. Der Franziskusweg basiert auf den Traditionen
seiner Wanderungen, seiner Visionen und seiner Begegnungen mit anderen.
Zu den Etappen des Franziskusweges.
Stia - Wilde Porcini (Steinpilze) mit frischen Nudeln
Wenn man im Herbst von Florenz aus nach Süden in die Berge geht, stößt
man garantiert auf sie, die Porcini-Sammler.
Mit einem Weidenkorb auf dem Rücken kann man sehen, wie sie die Straßenränder
anstarren und sich regelmäßig bücken, um die köstlich nach Erde duftenden
Steinpilze zu sammeln.
Und so kann man nicht anders, als selbst einige frische Porcini in die köstlichen hausgemachten
Nudeln verarbeiten zu lassen. Die Frau des Hauses mancher Pension, in der Sie
wohnen, weiß sicher, was sie damit anfangen soll! Wir aßen köstliche pasta
porcini, in Olivenöl schwimmend, einfach gewürzt mit knisterndem Salbei,
Knoblauch und frischem schwarzen Pfeffer. Nicht zu verachten!
Etappe 1 Franziskusweg (Florenz-Sansepolcro), Italien
La Verna (Arezzo) - Empfang der heiligen Stigmata
Kurz vor Arezzo auf dem Franziskusweg in Richtung Assisi, auf der felsige Erhebung La Verna, erhält Franziskus die heiligen fünf
Stigmata. Die Geschichte seiner Stigmatisierung war äußerst populär. Zwei Jahre
vor seinem Tod (1224) hatte Franziskus auf dem Berg La Verna bei Arezzo eine
Vision: Der gekreuzigte Christus erschien ihm wie ein Seraph mit sechs Flügeln.
Hier empfing Franziskus die fünf Wunden Christi, an Händen, Füßen und der Seite,
die er bis zu seinem Tod weiter tragen sollte. Diese Geschichte ist in der
westlichen bildenden Kunst so oft wunderschön dargestellt und wird von seinen
Anhängern sehr geliebt, weil sie perfekt zur franziskanischen Spiritualität
passt. Wenn man auf dem Gipfel des La Verna steht, kann man nur schweigen. Der
Ort mit den immensen schwarzen Kreuzen strahlt eine stille Kraft aus. Und
Einfachheit. Als ob dieser Ort das Große mit dem Kleinen verbindet. Und das
erfährt man am besten in der Stille. Nur der Wind, der einem um die Ohren
saust, gibt Töne von sich.
Etappe 1 Franziskusweg (Florenz-Sansepolcro), Italien
Wussten Sie schon?
Der Via Francigena hat auch ein dickes gelbes “T” als
Wegweiser. Es ist eigentlich ein Kreuz ohne den oberen Teil, und wenn man genau
hinschaut, sieht man Pilger, die mit einem hölzernen T auf ihrem Rucksack wandern.
Es ist das Zeichen, dass sie den Franziskusweg pilgern. Sie können die T's in
Assisi kaufen.
Via Francigena, Italien
Assisi zu Ostern
Der
Karfreitag spielt eine wichtige Rolle. Von nah und fern kommen die Gläubigen
zur Heiligen Messe, um die letzten Stationen des Kreuzweges nachzuerleben.
Station 12 ist dramatisch, und so wird sie von allen in der Basilika von Assisi
empfunden, denn das ist der Moment, an dem Jesus Christus am Kreuz stirbt. Eine
tödliche Stille erfüllt die jahrhundertealte Basilika. Das große Holzkreuz, das
von Brüdern in Mönchskutte durch die Straßen von Assisi getragen wurde, ist
aufrecht in der Kirche aufgestellt. Und die Jesus-Statue wird dort vorsichtig
und behutsam aufgehängt. Diesmal nicht mit Nägeln durch die Hände, sondern an
Ringen, bei denen die Haken, die hinter seinen blassen Händen, Kopf, Rücken und
Füßen angebracht sind, genau passen.
Am nächsten Tag, am Ostersamstag, wird Jesus von frommen Franziskanermönchen
mit roten Schultermänteln über weißen Kutten, unter denen heimlich hippe
Nike-Sportschuhe hervorstehen, vom Kreuz genommen. Jesus wird auf ein rotes
Samtbett gelegt, woraufhin Gemeindemitglieder, Nonnen aus ganz Italien und dem
Ausland, Stadtbewohner und Pilger kommen, um seine Füße zu streicheln und zu
küssen. Nach jedem Kuss reinigt ein hilfsbereiter Mönch die Füße Jesu mit einem
feuchten Tuch.
Franziskusweg, Italien
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