Tag 1 Ankunft Palermo

Diese Wanderung beginnt in der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Palermo ist eine Stadt mit Plätzen, Kirchen, Brunnen, bunten Märkten und Vierteln mit hier und da einem temperamentvollen, rauen Rand. Es ist ein Schmelztiegel der Kulturen; Byzantiner, Römer, Araber und Normannen, alle haben ihre Spuren in seiner reichen Geschichte, seiner Architektur und nicht zuletzt in der sizilianischen Küche hinterlassen.

Tag 2 Palermo - Santa Cristina Gela

Die erste Etappe Ihrer Wanderung beginnt an Palermos beeindruckender Kathedrale, die auf den Resten einer Moschee errichtet wurde. Sie verlassen die Stadt über die Porta Nuova und erreichen bald die Stadt Monreale und die Kathedrale Santa Maria Nuova mit prächtigen Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert. Danach verlassen Sie das Stadtgebiet und fahren über eine alte Trazzera (Schotterstraße) ins Tal von Altofonte hinunter. Dann geht es weiter bergauf nach Santa Cristina Gela, einem Dorf albanischer Herkunft. Ein letzter Aufstieg und dann liegt Ihnen der See von Albanesi und Santa Cristina zu Füßen. Probieren Sie unbedingt die lokale Spezialität Cassatella hier!

6 Stunden, 17km

Tag 3 Santa Cristina Gela - Corleone

Heute werden Sie weitgehend der Antica Trazzera folgen. Man steigt durch Weinberge bis an den Waldrand auf, und wenn man zurückblickt, liegt der Albaner See schon weit unter einem. Vorbei am Wald folgen Sie dem Tal in Richtung der Hügel. Die Route führt durch die Felder, die sich im Frühling in ein Blütenmeer verwandeln. Hier und da kommt man an einem einsamen Bauernhof vorbei, und neugierige Kühe und Maultiere starren einen an. Auf halbem Weg erreicht man die Wallfahrtskirche Madonna del Rosario, wo der Legende nach zwei Schäfer einen Felsen mit dem Bildnis der Jungfrau Maria entdeckten. Pilger sind hier willkommen. Die Markierungen führen Sie hinunter zur markanten Rocca Argenteria. Der Felsen diente früher als Kontrollpunkt für diesen Abschnitt der alten griechisch-römischen Straße, heute ist er eine herausfordernde Attraktion für Kletterer. Es folgt nun ein langer Abstieg zu einem Tal, bevor es auf der anderen Seite wieder herausklettert, bevor es nach Corleone geht. Corleone ist berühmt und vor allem wegen der Mafia berüchtigt. Ein Besuch des CIDMA (Internationales Dokumentationszentrum über die Mafia) wird dringend empfohlen.

8 Stunden, 26km

Tag 4 Corleone - Prizzi

Sie beginnen den Tag mit einem Aufstieg, der Sie zur Chiesa Madonna del Malposso mit einem wunderschönen Blick auf Corleone führt.  Von hier aus führt Sie die Trazzera weiter ins Landesinnere Siziliens, vorbei an Weinbergen und offenen Feldern. Sie kommen an den Überresten der Chiesa Santa Maria della Scala und dem einsamen Bauernhaus Masseria Imbriaca vorbei, wo Sie Ihre Wasserflasche auffüllen können. Vom höchsten Punkt der Viale delle Sorgenti hat man einen herrlichen Blick auf den Lago di Prizzi. In der Ferne sieht man bereits die Häuser der hochgelegenen Prizzi. Sie steigen zum See hinunter und beginnen dann den anstrengenden Aufstieg zur Stadt. Oben haben Sie einen Blick auf die beeindruckende Altstadt von Prizzi.

6 Stunden, 19km

Tag 5 Prizzi - Castronovo di Sicilia

Heute folgen Sie der Trazzera weitgehend durch eine bewaldete Landschaft. Hinter Ihnen liegt Prizzi wie ein Leuchtfeuer in der Landschaft. Sie durchqueren den Naturpark Monte Carcaci und kommen dann an dem verlassenen Dorf Borgo Riena vorbei. Wie so oft in Sizilien verließen die Bewohner von Riena um 1980 das Dorf, um ihr Glück zu suchen und sich anderswo ein besseres Leben aufzubauen. Die Route führt nach Osten durch eine offene Landschaft und taucht in das Naturschutzgebiet Monti Sicani, die "grüne Lunge" des Bezirks. Nach einer Pause am Picknickplatz von Santa Catharina folgen Sie kleinen Landstraßen in Richtung Castronovo. Die letzten Kilometer dieser Etappe folgen einem kleinen Pfad durch den Bosco Comuni, vorbei an Pagliai, den typischen sizilianischen Strohhütten, bevor Sie Castronovo erreichen.

8 Stunden, 24km

Tag 6 Castronovo di Sicilia - Cammarata

Heute steht eine kurze Etappe auf dem Programm. Sie befinden sich jetzt im Herzen Siziliens und wandern durch Weinberge und Olivenhaine und vorbei an rollenden Getreidefeldern. Sie kommen an der Olivenölpresse von Colle San Vitale vorbei. Hier, auf dem Gelände des Nekropolis Capelvenere Bauernhofes, finden Sie in einen großen Felsen gehauene Gräber, die jahrhundertelang als Behausungen genutzt wurden. Nach der Überquerung des Platani-Flusses erreichen Sie Casale di San Pietro, einen antiken Kontrollpunkt und einen wichtigen Rastplatz für Pilger auf der Magna Via di Sicilia. Danach folgt ein langer Aufstieg und Sie sehen Cammarata und die Burg aus dem 13. Jahrhundert vor sich. Bei der Einfahrt in die Stadt werden die Pilger mit einer Wand voller farbenfroher Graffiti-Kunst begrüßt, die die Pilgerfahrt zum Thema hat.

4 Stunden, 12km

Tag 7 Cammarata - Sutera

Sie beginnen heute mit einer Reihe von flachen Kilometern, bevor Sie zum schönen Dorf Acquaviva Platani aufsteigen. Der ideale Ort für eine Tasse Kaffee mit einem sizilianischen Cannolo! Nach Acquaviva folgen Sie kleinen Straßen über einen Bergrücken. Die Aussicht auf das Dorf Mussomeli und das trostlose Tal mit seinen vielen Felsen ist absolut wunderschön. Auf halber Strecke hat man einen Blick auf den beeindruckenden Felsen San Paolino, unter dem Sutera zu stecken scheint. Sutera ist ein kleines Juwel und gehört zum Kreis der schönsten Dörfer Italiens. Bummeln Sie durch die gepflasterten Straßen des arabischen Viertels Rabato, besuchen Sie die Kirchen und das Karmeliterkloster, in dem heute das ethnografisch-archäologische Museum untergebracht ist, bevor Sie die 183 Stufen zum Gipfel des Monte San Paolino erklimmen.

7 Stunden, 21km

Tag 8 Sutera - Racalmuto

Heute ist ein relativ langer Wandertag. Nachdem Sie das Dorf Campofranco passiert haben, gehen Sie hinunter zum Fluss Gallo d'Oro und dann hinauf zur Stadt Milena. Sie kommen an einer Nekropole mit Funden aus der Bronzezeit, der byzantinischen Periode und dem Spätmittelalter vorbei. Sie folgen einem Netz von Pfaden und Feldwegen durch die Felder und ein abschließender Anstieg führt Sie durch den schattigen Bosco Zellante. Danach beginnen Sie den letzten Abstieg nach Racalmuto. Sie sind jetzt in der Provinz Agrigent angekommen. Racalmuto ist bekannt für das Schloss von Chiaramonte, die Chiesa Madre und die Chiesa San Francesco. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass Racalmuto über zwei ausgezeichnete Restaurants mit sizilianischen und italienischen Spezialitäten verfügt.

7 Stunden, 23 km

Tag 9 Racalmuto - Joppolo Giancaxio

Diese vorletzte Etappe auf der Magna Via Francigena führt Sie durch die Felder, vorbei an einer Reihe von Dörfern und Städten. Nach dem Dorf Grotte steigen Sie auf den Gipfel eines Hügels und zu einem Observatorium auf. Es ist noch zu früh für die Sterne, aber tagsüber haben Sie einen weiten Blick über die vielen Dörfer und die ehemaligen Schwefelminen in der Ferne. Die nächste Stadt, an der Sie vorbeikommen, ist Comitini mit der schönen Piazza Umberto I, einer Reihe von Kirchen und dem Minenmuseum. Aragona ist die größte Stadt auf Ihrer heutigen Reise. Nach einer wohlverdienten Pause auf einer der Terrassen folgen Sie der Trazzera bis zum kleinen Joppolo Giancaxio. Die Stadt hat nur 1240 Einwohner, aber auch eine Kirche, eine Bar, eine gastfreundliche Trattoria und ein richtiges Schloss.

7 Stunden, 22km

Tag 10 Joppolo Giancaxio - Agrigento

Von Joppolo aus kann man Agrigento bereits in der Ferne sehen. Aber bevor man den Endpunkt erreicht, geht man auf kleinen Straßen bis zum Fluss Akragas. Folgen Sie dann einem kleinen Pfad durch das Schilf und Sie werden unter Agrigent gelangen. Ein letzter Aufstieg und Sie erreichen die ersten Häuser. Sie steigen ein Stück weiter durch einen Park direkt unterhalb der Kathedrale auf. Eine kleine Straße mit Wandmalereien führt Sie auf den Platz vor der Kathedrale, dem Endpunkt dieser 180 km langen Reise durch Sizilien und auch dem Endpunkt der Magna Via di Sicilia.

4 Stunden, 13km

Tag 11 Agrigento

Nach dem Frühstück endet Ihre Reise.